Strukturelle Überwachung der Flüsse

Die Veränderungen der natürlichen Struktur eines Gewässers beeinflussen das Ökosystem im Ganzen. Daher wird jede Abweichung erfasst und nach Schweregrad eingeordnet.

Strukturgüteklassifikation nach LAWA

Mit der von der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser ⁠LAWA⁠ entwickelten Gewässerstrukturgüteklassifikation wird die Veränderung der Gewässerstrukturen als Abweichung vom potenziell natürlichen Zustand (Leitbild) erfasst. Zur Abgrenzung der Leitbilder diente die Karte der Gewässerlandschaften. Bei der Erstellung der Gewässerstrukturkarte wurden methodisch das Übersichtsverfahren (⁠LAWA⁠ 2002) und das Vor-Ort-Verfahren für kleine bis mittelgroße Fließgewässer (LAWA 2000) angewandt. Letzteres ist für die Einstufung mittelgroßer bis großer Fließgewässer (LUA NRW 2001) weiterentwickelt worden.

Im Übersichtsverfahren werden Parameter erfasst und bewertet, die sich aus Luftbildern, vorhandenem Karten- und Datenmaterial, wie geologische Karten und Bodenkarten und vor allem der Topographischen Karte M 1:25.000, sowie durch Abfragen von Unterhaltspflichtigen und Ortskundigen zweifelsfrei ermitteln lassen. Vor-Ort-Begehungen reduzieren sich auf Ausnahmefälle. Erfasst werden in der Regel 1 km-Abschnitte oder ein Mehrfaches. Bei den Vor-Ort-Verfahren werden die Daten weitgehend im Gelände erhoben und in 100 m Abschnitten bewertet.

Mit den Verfahren zur Erfassung und Bewertung kleiner bis mittelgroßer Fließgewässer und der Anleitung für die Kartierung mittelgroßer bis großer Fließgewässer werden in der Regel 25 Wert- und Schadparameter erfasst. Sie lassen sich 14 funktionalen Einheiten zuordnen und werden in 6 Hauptparametern zusammengefasst, die wiederum in die Lebensraumbereiche Sohle, Ufer und Land zusammengeführt werden können. Die Anleitung für die Kartierung mittelgroßer bis großer Fließgewässer entspricht weitgehend dem Verfahren für kleine bis mittelgroße Fließgewässer, ist aber um einige Parameter zur Erfassung der ⁠Aue⁠ erweitert worden.

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