Indikatorensystem zur Darstellung direkter und indirekter Auswirkungen des Klimawandels auf die biologische Vielfalt

Hintergrund und Ziele

Der ⁠Klimawandel⁠ führt zu mitunter weitreichenden Veränderungen der biologischen Vielfalt. Hierzu gehören direkte Auswirkungen, etwa Veränderungen der Verbreitungsgebiete von Arten oder auch Verschiebungen ihrer Lebenszyklen und Jahresrhythmen (z.B. Blüh- und Wanderzeiten). Indirekte Auswirkungen resultieren vor allem aus Maßnahmen zur ⁠Anpassung an den Klimawandel⁠ (z.B. Waldumbau hin zu anderen Baumarten) bzw. zum Schutz vor seinen Folgen (z.B. Deichausbau aus Hochwasserschutzgründen) oder aus Maßnahmen, die dem Klimawandel entgegenwirken sollen (z.B. Ausbau erneuerbarer Energien).

Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung von Indikatoren zur Beschreibung der Auswirkungen des Klimawandels auf die biologische Vielfalt in Deutschland, die als Grundlage für naturschutzpolitische Entscheidungen herangezogen werden können.

Folgende Arbeitsschritte sind vorgesehen:

  • Ermittlung und Darstellung des Forschungsstands zu Wirkungen des Klimawandels auf die biologische Vielfalt,
  • Analyse vorhandener Indikatoren auf nationaler und internationaler Ebene,
  • Entwicklung eines Indikatorensets,
  • Operationalisierung ausgewählter Indikatoren.

Laufzeit

bis

Untersuchungsregion/-raum

Land
  • Deutschland

Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel

Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben

Ansatz und Ergebnisse 

keine Klimaszenarien verwendet: das zu entwickelnde Indikatorenset baut auf Monitoringdaten auf;

Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)

Analyseansatz 

Direkte Wirkungen wie Veränderungen der Phänologie und der Verbreitungsgebiete von Arten;

indirekte Wirkungen durch Anpassungsmaßnahmen in der ⁠Landnutzung⁠ (Ausbau erneuerbarer Energien, Landwirtschaft, Forstwirtschaft etc.) und Anpassungsmaßnahmen des Naturschutzes (Schutzgebietserweiterung, Resilienzstärkung etc.);

Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen

Maßnahmen und/oder Strategien 

Das zu entwickelnde Indikatorenset legt keine Maßnahmen fest, sondern soll bei der Entscheidungsfindung hierfür unterstützen. Ausgewertet werden dabei u. a. Anpassungsmaßnahmen der Landnutzung und des Naturschutzes an den Klimawandel.

Schritt 5: Monitoring und Evaluation

Ansatz, Ziel und Ergebnisse von Monitoring und/oder Evaluation 

Einige der Indikatoren sollen beim Monitoring im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie (DAS) an den Klimawandel sowie der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt (NBS) Anwendung finden.

Wer war oder ist beteiligt?

Förderung / Finanzierung 

Bundesamt für Naturschutz (BfN)

Projektleitung 

TU Berlin, Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung, Fachgebiet Landschaftsplanung und Landschaftsentwicklung

Beteiligte/Partner 

Die Bearbeitung des Vorhabens erfolgt durch das Konsortium aus:

  • TU Berlin, Institut für Landschaftsarchitektur und ⁠Umweltplanung⁠, Fachgebiet Landschaftsplanung und Landschaftsentwicklung (Federführung);
  • TU Berlin, Insitut für Ökologie, Fachgebiet Ökosystemkunde/Pflanzenökologie;
  • Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, Fakultät Landbau / Landespflege, Professur Tierökologie/Angewandter Umweltschutz;
  • Universität Stuttgart, Institut für ⁠Raumordnung⁠ und Entwicklungsplanung;
  • Dachverband Deutscher Avifaunisten e.V.
Ansprechpartner

Technische Universität Berlin
Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung
Fachgebiet Landschaftsplanung und Landschaftsentwicklung
Straße des 17. Juni 135
D-10623 Berlin

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Handlungsfelder:
 Biologische Vielfalt