Indikator: Umweltbezogene Steuern

Ein Diagramm zeigt die Entwicklung umweltbezogener Steuern für die Jahre 1995 (39,9 Milliarden Euro), 2000 sowie 2005 bis 2021 (68 Milliarden Euro) sowie ihren Anteil an den gesamten Steuereinnahmen der öffentlichen Haushalte.zum Vergrößern anklicken
Aufkommen umweltbezogener Steuern
Quelle: Statistisches Bundesamt Diagramm als PDF

Inhaltsverzeichnis

 

Die wichtigsten Fakten

  • Die wichtigsten umweltbezogenen Steuern sind die Energiesteuer, die Kraftfahrzeugsteuer und die Einnahmen aus dem nationalen Emissionshandel.
  • Im Jahr 2021 betrugen die umweltbezogenen Steuern insgesamt 68 Milliarden Euro.
  • Der Anteil an den Gesamtsteuern sinkt im Trend seit 2005 und liegt nun bei 8,2 %.
 

Welche Bedeutung hat der Indikator?

Der Einsatz umweltbezogener Steuern trägt wirksam dazu bei, die ökologischen Herausforderungen zu bewältigen, die sich zum Beispiel aus dem Energie- und Ressourcenverbrauch ergeben: Unternehmen und Haushalte werden über einen höheren Preis dazu angehalten, die Umweltkosten der betreffenden Produkte in ihre Produktions- und Kaufentscheidungen einzubeziehen. Darüber hinaus werden die Unternehmen motiviert, neue, umweltfreundlichere Technologien zu entwickeln. Dadurch haben sie die Möglichkeit, ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.

Für das produzierende Gewerbe sowie die Land- und Forstwirtschaft gelten ermäßigte Steuersätze für Strom, Heizöl und Gas. Der Dienstleistungssektor und die privaten Haushalte werden daher stärker belastet. Die Einnahmen aus der ökologischen Steuerreform fließen zu rund 90 % in die Rentenversicherung und senken damit die Rentenversicherungsbeiträge. Auch die Erlöse aus der Auktionierung von Emissionsberechtigungen im Emissionshandel werden in dieser Statistik zusammen mit den umweltbezogenen Steuern ausgewiesen.

 

Wie ist die Entwicklung zu bewerten?

Im Jahr 2021 beliefen sich die Einnahmen aus umweltbezogenen Steuern auf 68 Milliarden (Mrd.) Euro. Den größten Anteil daran hatte die Energiesteuer mit 37,2 Mrd. Euro, gefolgt von der Kraftfahrzeugsteuer (9,5 Mrd. Euro) und den Einnahmen aus dem nationalen Emissionshandel (7,7 Mrd. Euro).

Von 2005 bis 2021 haben sich die umweltbezogenen Steuern um 23,3 % erhöht, die Steuern insgesamt stiegen jedoch um 84,3 %. Der Anteil umweltbezogener Steuern an dem gesamten Steueraufkommen beträgt daher nur noch 8,2 %. Im Jahr 2005 waren es noch 12,2 %.

Mit der Einführung der ökologischen Steuerreform im Jahr 1999 sind die Einnahmen umweltbezogener Steuern in Deutschland bis 2005 deutlich angestiegen. Bis 2010 war das Aufkommen der umweltbezogenen Steuern leicht rückläufig, denn die ökologische Steuerreform führte zu einer sparsameren Nutzung von Energie und Strom. Außerdem wirkten sich Preiserhöhungen oder Inflation nicht auf die Steuerhöhe aus, da es sich um Mengensteuern handelt (zum Beispiel 2 Cent pro Kilowattstunde Strom).

 

Wie wird der Indikator berechnet?

Das Konzept einer Statistik über umweltbezogene Steuern wurde auf internationaler Ebene von der ⁠OECD⁠ und dem Statistischen Amt der Europäischen Union erarbeitet (Eurostat 2013). Über die Entwicklung umweltbezogener Steuern wird im Rahmen der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen des Statistischen Bundesamtes berichtet (Destatis 2019).

Weitere Informationen zum Thema finden Sie im Daten-Artikel "Umweltbezogene Steuern und Gebühren".

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 Umweltbezogene Steuern  Umweltsteuern  Bruttoinlandsprodukt  Wirtschaftsleistung  Volkswirtschaft  Wohlfahrt  Internalisierung  Indikator